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Pfarrgemeinde St.Peter Theley

Für das Jahr 1317 ist der Priester Johann Hudestock als Seelsorger des Bezirkes Kastel und Theley genannt. In der "Taxa generalis" von 1330, einer der ältesten Übersichten der Pfarreien des Erzbistums Trier, wird Theley bereits als eigenständige Pfarrei im Landkapitel Wadrill geführt. Zu einem Pfarrort gehörte eine Kirche mit Taufstein. Zwei Glocken wurden 1410 und 1428 gegossen.

Mit Peter Alff, der von 1569-1591 in Theley Pastor war, beginnt die durchgehende Liste der Theleyer Pastöre. Es gab also zu dieser Zeit auch ein Pfarrhaus in Theley. Bis 1624 lag das Vorschlagsrecht für die Pastöre beim Abt von Tholey, ab dann bestimmte der Trierer Erzbischof den Pfarrer.

Auf einer Karte von 1714 ist "auf dem Fels" eine kleine Kirche zu sehen, die allerdings nach Visitationsprotokollen in elendem Zustand war. In einem Protokoll von 1739 wird vermerkt, dass kurz vorher unter den Kurfürsten Franz Ludwig (1716-29) oder Franz Georg (1729-56) eine neue Kirche erbaut worden war. Dieser Kirchbau wurde im Jahr 1808 erweitert. Diese zweite Kirche (in Unterlagen des Pfarrarchives wird der Anbau auch als dritte Kirche bezeichnet), der manche Baumängel hatte und sich bei der rasch wachsenden Bevölkerung als zu klein erwies, wurde 1890 abgerissen.

Die Grundsteinlegung zur neuen Kirche, die von Architekt Wilhelm Hector aus Saarbrücken in neugotischem Stil entworfen wurde, erfolgte am 05.10.1890. Bereits am 06.06.1892 benedizierte Dechant Querbach die neue Kirche, die Konsekration nahm am 04.07.1895 Bischof Felix Korum vor.

Im Jahr 1965 war die Zahl der Pfarrangehörigen auf 3000 angewachsen. So plante Pastor Erich Dreesbach mit Architekt Toni Laub aus Saarwellingen, die Kirche um zwei Seitenschiffe zu erweitern und ihr so die heutige Gestalt zu geben.
Am 05.06.1966 wurde der Grundstein zu diesen Erweiterungsbauten gelegt. Bereits im September 1966 konnte der neue Altar aus Maria Laach in die Kirche gebracht werden. Nach der Weihe des neuen Tabernakels am 19.02.1967 wurde der Altar am 21.03.1971 konsekriert und damit der Umbau der Kirche abgeschlossen.

1975 erfolgte dann noch der Neubau der Orgel.
Bei der Grundsteinlegung von 1966 wurde auch festgestellt, dass als Patron allein der Apostel Petrus gelten soll.
Das Petruspatrozinium ist durch Alter der Pfarrei nahegelegt, auch die bekannten Visitationsprotokolle von 1739 und 1843 nennen Petrus als Patron. Erst bei der Visitation von 1868 trägt Pastor Philipp Falk die Apostel Petrus und Paulus als Patrone ein. Mit der Erweiterung der Kirche kehrte man zum ursprünglichen Namen zurück.

Aus der Festschrift „150 Jahre Katholischer Kirchenchor St. Peter-Theley“ (März 2008)



Predigt von Pastor von Plettenberg zum Fest des Heiligen Petrus am 29. Juni 2014 (SR-Radioübertragung)
„Meine Herren, es wackelt alles". Mit diesen berühmten Worten hat Ernst Troeltsch die kirchliche, die religiöse und die theologische Situation der Zeit vor gut 100 Jahren umrissen. Das gleiche Empfinden kann uns heute mit Blick auf den Zustand der Kirche und des Glaubens ergreifen. Gesellschaftliche Strömungen drängen jedweden christlichen Einfluss zurück. Die finanzielle und personelle Not zwingt die deutsche Kirche zur Einschränkung ihrer Aktivitäten. Innerkirchliche Bewegungen und auch unsere Bistumssynode fordern zur Reform von althergebrachten Traditionen auf. Vieles bisher Selbstverständliche ist oder wird in Frage gestellt. Die Zukunft der Kirche wackelt.
In dieser Situation hören wir, wie Jesus seiner Kirche Dauerhaftigkeit verheißt: „Die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ Worauf basiert dieses Versprechen? Woher können wir neue Zuversicht schöpfen? Ein Mann steht im Mittelpunkt: ein einfacher Fischer mit aufbrausendem Charakter, manchmal spontan und unüberlegt in seinem Handeln, und immer dann, wenn es um das Ganze geht, eher ängstlich. Ein Mensch wie du und ich, einer von uns – und doch von Jesus zum Fels der Kirche, zu ihrem Fundament erwählt. Wie soll das gut gehen?
Es ist gut gegangen – und das seit jetzt schon fast 2000 Jahren. Natürlich hat es in dieser langen Zeit viele Höhen und Tiefen, Krisen und Aufbrüche gegeben, aber die vernichtende Kraft des Bösen hat nie die Oberhand behalten. Ist das ein Verdienst des Petrus als Fels der Kirche? Wohl kaum, charismatische Gestalten – Päpste, Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien, Frauen und Männer - haben der Kirche immer wieder Anstöße zur Erneuerung gegeben und ihr Zukunftsperspektiven eröffnet. Aber jedem dieser Heiligen könnte man einen Unheiligen in der Kirche gegenüberstellen, der die Wirkung des Guten wieder aufhebt. Auf menschliche Leistung allein ist der andauernde Bestand der Kirche nicht zurückzuführen.
Der tiefere Grund dafür, dass die Kirche über die vielen Jahrhunderte leben und wirken konnte, ist Gott selbst, der in den Psalmen selbst als „der Fels, die Burg, in der ich mich berge“ bezeichnet wird. Jedes andere Fundament wird angezweifelt: „Wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?“ (Ps 18). Und Paulus, den wir heute ebenso feiern wie Petrus, hat im Ersten Korintherbrief geschrieben: „Einen anderen Grund kann niemand legen, als den, der gelegt ist: Jesus Christus“ (1 Kor 3,11).
Wie kann Jesus dann einen schwachen, vergänglichen Menschen zum unerschütterlichen Felsen berufen? Ist die Berufung des Petrus dann nicht eine Vergöttlichung seiner Person? Nein, nicht ein Mensch, nicht einmal ein Amt ist innerhalb der Kirche absolut, aber das Amt, mit dem der Mensch Petrus von Jesus beauftragt wird, hat in Gott seinen Ursprung. Es beruht nicht auf „Fleisch und Blut“ sondern auf dem „Vater im Himmel“. Diese göttliche Initiative erhält die Kirche am Leben.
Von Johannes XXIII. wird erzählt, dass er einmal seinen Kardinalstaatssekretär auf hintergründige Weise zurechtwies: „Caro Tardini, lassen Sie mich eines richtig stellen. ‚Der da oben’ ist Gott der Herr über uns alle. Ich bin nur ‚der da oben im vierten Stock’. Bitte, bringen Sie diese Rangordnung nicht durcheinander!“ Und unser heutiger Papst Franziskus verzichtet sogar „der da oben im 4. Stock“ zu sein und findet sich nicht nur, was seine Wohnung betrifft, auf Augenhöhe mit uns Normal-Christen ein. Gott gebührt also der absolute Vorrang – gegenüber der Kirche als Ganzer, gegenüber dem Papst als dem sichtbaren Oberhaupt der Kirche, ja gegenüber jedem und jeder Einzelnen von uns.
Innerhalb der Kirche kommt Petrus bzw. dem petrinischen Amt eine besondere Bedeutung zu. Die Jünger beantworten die Frage Jesu „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ sachlich und richtig, stehen aber unverbindlich und orientierungslos zwischen den vielfältigen Meinungen der Leute („die einen ... andere ... wieder andere...“). Petrus ist derjenige, der den Schritt von der allgemeinen Information zum persönlichen Bekenntnis geht. Jesus beglückwünscht ihn daraufhin nicht als den Sieger im Wettbewerb um die Erkenntnis der Wahrheit seiner Person. Es geht nicht um die Profilierung gegenüber anderen, nicht um Überlegenheitsgefühle. Jesus beruft ihn vielmehr zum Fundament der Kirche: „Auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen.“ Das Bekenntnis des Petrus ist grund-legend und zentral für die Gemeinschaft der Gläubigen. Petrus ist der Erstbekenner, aber er soll nicht der Einzige bleiben. Sein Dienst und seine Verantwortung bestehen darin, die anderen Menschen in diesem Bekenntnis zu Christus dem Messias zu sammeln.
Unsere Pfarrkirche steht „Auf dem Fels“ – so der Straßenname, an der sie sich befindet – und ist benannt nach dem Ersten der Apostel. Sie ragt heraus in unserem Ortsbild. Sie sollte uns Aufforderung und Ermutigung sein zu einem freimütigen Bekenntnis zu Jesus Christus – in Wort und noch mehr in der Tat und in unserem alltäglichen Leben. Amen.

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Do 04.04.24
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Zitat:
Häufig leidet man daran, dass man zwar viel Arbeit, aber keine Aufgabe hat.
(Hellmut Walters)